Hamburger Beleuchtung 1882
Der Senat beschloss in der Sitzung am 16. Jan. 1882, Mittel über 40.000 Mark für
den Probebetrieb der Beleuchtung des Rathaussaales, der Bürgerschaftsräume,
des Rathhausmarktes und anderer Plätze und Quais zur Verfügung zu stellen.
Der Bürgerausschuss lehnte die Bewilligung der Mittel jedoch ab.
Ein weiteres Gutachten Volbehrs und der Fortschritt der Elektrizität führten dazu,
dass der Ausschuss am 20. Feb. dem Projekt zustimmte. Damit war Hamburg die
erste Stadt Deutschlands, die sich für die Einführung der elektrischen Straßen-
beleuchtung entschieden hatte.
Die von Wacker gelieferten 2 Gleichstrom-Dynamomaschinen a 3200 Voltampère
von Schuckert &Co wurden mit einem Otto-Gasmotor mit 20 Pferdekräften
angetrieben (wahrscheinlich Viertakt-Gasmotoren Typ F, A-Zwilling; diese
wurden ab 1880 von Deutz gebaut*). Dieser wurde mit Leuchtgas betrieben. Das
Leuchtgas stellte der Pächter des Gaswerkes, Direktor Haase, dem Hamburger
Staate kostenfrei zur Verfügung. Der Gasmotor ist der Vorläufer der heutigen
Verbrennungsmotoren, die Nikolaus Otto und Eugen Langen entwickelt hatten.
Diesen lieferte Adolf C. Isermann, der
Generalvertreter für die
Gasmotorenfabrik “Deutz”. Die
Anlage sollte für ein Jahr leihweise zur
Probe installiert werden. Die endgültige Entscheidung wollte der Senat erst nach
dem Probebetrieb fällen.
1882
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