Hamburger Beleuchtung 1887
In der neuen Speicherstadt wird die Centralstation am Sandthorquai fertig gestellt,
die für den Betrieb von 5000 Glühlampen zu 16 N.K. und 33 Bogenlampen zu 12 A
ausgelegt ist. 6 Glühlichtdynamos mit 360.000 VA und 6 Bogenlampendynamos mit
36.000 VA lieferten den Strom. Angetrieben von 3 großen Dampfmaschine zu 138
HP (1 Horse Power = 1,014 PS) und eine Dampfmaschine zu
50 HP, hergestellt von der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz. Die
horizontalen Compound-Maschinen mit 100 U/Min, waren über eine gemeinsame
Transmission, bestehend aus einer 16,5 m und einer 8,5 m langen Welle verbunden.
Alle Riemenscheiben sind über Friktionskupplungen mit den Wellen verbunden. So
war die Stromerzeugung immer gewährleistet. Die Flachring-Dynamomaschinen,
der Fa. Schuckert, waren für das Glühlicht mit gemischter und für die Bogenlampe
mit direkter Wicklung ausgeführt. In der Apparatenwand war ein
Hauptstrommesser eingebaut, der aus einem Kupferbügel (10 kg)
und einer beweglichen Zeigerachse (0,7g) bestand. Die Skala
umfasste 2.500 A, d. h. er zeigte den Gesamtstrom der Anlage an.
An einer Erdschlussanzeige konnten die Bediener den Widerstand
der Erdableitung in Ohm ablesen. Die Anlage verfügte über eine
automatische Spannungsregulierungen. Jeder der 15 Glühlicht-Hauptstromkreise
war damit ausgestattet. Die Bogenlampen waren in 3 Gruppen zu je 11 Lampen
aufgeteilt und in Reihe geschaltet.
Die Hauptleitungen, bestehend aus Kabeln mit doppeltem
Bleimantel, lagen unterirdisch in gusseisernen Kabelkanälen.
Sandthorquai
1887