Zénobe Théophile Gramme
Beschreibung einer Dynamomaschine von Gramme (s. Abb)
aus dem Buch “Die magnet- und dynamo-elektrischen Maschinen, ihre Construction
und praktische Anwendung zur elektrischen Beleuchtung und Kraftübertragung.”
von Dr. H. Schellen, Verlag der M. DuMont-Schauberg'schen Buchhandlung, Köln, 1884
“44. Die Gramme'sche Maschine. Die Fig. 98 stellt die Construction einer für den
Handbetrieb eingerichteten kleinen Gramme'schen Maschine dar, welche eine
Stromstärke liefert, die dem Strome von ungefähr drei Bunsen'schen Elementen
gleichkommt. An derselben erkennt man sofort den Ring AB mit den darauf gewickelten
Drahtspulen und den nach vorn heraustretenden, auf der Achse sitzenden, von einander
und von der Achse isolirten Strahlstücken. Der aus mehreren Lamellen
zusammengesetzte Stahlmagnet ist an seinen beiden Polenden S N mit Schuhen von
weichem Eisen versehen, welche halbkreisförmig ausgeschnitten sind und den Ring AB
möglichst nahe und weit umfassen, so dass nur ein kleiner Theil desselben an den beiden
magnetischen Indifferenz Maschinen mit continuierlichen Strome. stellen von der
Einwirkung der Polschuhe frei bleibt. Durch Influenz, (Vertheilung, §. 2) erhält die Stelle
A des Eisenringes, welche dem Südpole S am nächsten ist, einen Nordpol, den wir in
Fig. 23 und 26 mit n bezeichnet haben; ebenso wird die diesem Pole diametral
gegenüberliegende Stelle des Ringes durch den Einfluss des Nordpols N zu einem
Südpole; M und M' sind daher die beiden magnetischen Indifferenzstellen.
Wird der Ring durch Drehung des grösseren Zahnrades, welches in ein kleineres auf der
Ringachse sitzendes Getriebe eingreift, in eine schnelle Umdrehung versetzt, so
entstehen auf die im §. 10 beschriebene Weise zwei Systeme entgegengesetzter
Inductionsströme , welche nach aussen zu einem continuirlichen Strome von