Der im preußischen Altona geborene jüdische Ingenieur Paul Arnheim (*1880 - Δ1957) studierte an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland das Fach „Signal- und Sicherheitstechnik“. Kurz nach dem 1. Weltkrieg gründete er seine eigene Firma: Paul Arnheim Technisches Büro und Apparatebau in Hamburg. Um sich seine Schutzrechte für seine Patente zu sichern, gründete er weiter Gesellschaften, unter anderem die „Hanseatische Notruf-AG“ und die „Polizei-Verkehrs-Signal-Gesellschaft“. Er entwickelte einen Verkehrslichtsignalmast mit dreifarbigen Signalgebern, die manuell von einem Schrank aus, bedient wurden.Der älteste Hinweis auf Arnheims Konstruktion findet sich in einem Sitzungsprotokoll der Polizeibehörde vom 3.11.1925: „Herr Polizeipräsident Dr. Campe teilt mit, daß nächstens der Verkehrslichtsignalmast in Betrieb komme und im Falle der Bewährung in den Hauptstraßenzügen weitere Lichtsignale errichtet werden sollen um dadurch Beamte zu sparen“*Die erste Verkehrslichtsignalmast in Hamburg und damit der erste in Europa, wurde am 14. November vom Polizeipräsidenten Hugo Campe (*1882 - †1957) an der Kreuzung Mönckebergstraße / Steintorwall / Steintordamm in Betrieb genommen. Er wurde zu Testzwecken von der Hanseatischen Notruf AG kostenfrei bis zum 28. Februar 1926 zur Verfügung gestellt.
Lichtsignalanlagen in Hamburg 1925
1925
* aus Das Portät: Paul Arnheim und die Einführung der Straßenverkehrsampel, J Sielemann, Hamburger Gesellschaft für jüdische Genealogie e. V.