Zu Beginn des Jahres informierte Arnheim die Finanzdeputation, dass alle
Verkehrssignalanlagen ferngesteuert werden.
Arnheim setzte sich für den weiteren Ausbau von 15 Verkehrssignalanlagen ein.
Es würden zusätzlich 30 Beamte eingespart werden. „Da durchschnittlich ein
Beamter einschließlich Bekleidungsgeld M 200.- per Monat Kosten verursacht,
würde jährlich bei 30 Beamten eine Summe von 72.000.- erspart werden
können.“ Allerdings: „Wenn die Kosten nicht durch Reklame umgelegt werden, so
entsteht dem Staat, wenn das Bauprogramm mit 50 Lampen durchgeführt wird,
eine Bauausgabe von M 250 000.-“*
Am 12. Oktober wurde der Vertrag mit Arnheim geschlossen und der Hamburger
Staat wurde mit 10% an den Reklameeinnahmen beteiligt.
Die Weltwirtschaftskrise führte dazu, dass 12 Firmen, mit denen er Verträge hatte,
sie kündigten. Die Finanzdeputation verzichtete ebenfalls auf die Einnahmen.
Am 26 Sep. 1928 erschien der Artikel „Abgebaut“ im Hamburger Anzeiger:
„Gestern morgen sind die Männer mit einer Langen Leiter mit Zangen, Hämmern
und Schraubenziehern in der Werkzeugtasche nach dem Georgsplatz gezogen, um
das Lichtsignal an der Ecke Georgsplatz/Glockengieserwall fachgerecht
abzumontieren. Zunächst hat man dem Kandelaber den Kabelbauch geöffnet, hat
schmerzlos und geschickt solange in den Eingeweiden herumgezwackt, bis kein
Funken Leben mehr in den Stromadern war. Dann hat man die zwölf großen,
Lichtsignalanlagen in Hamburg 1928
1935 Jungfernstieg
Große Bleichen
1928
* aus Das Portät: Paul Arnheim und die Einführung der
Straßenverkehrsampel, J Sielemann, Hamburger
Gesellschaft für jüdische Genealogie e. V.