Hamburger Beleuchtung 1882
Für die Aufstellung und Wartung der Gasmotoren wurde von Isermann, Heinrich
Hütter**, der in Hamburg als Gasfitter (Gasinstallateur) eingetragen war,
empfohlen.
Am 30. Mai 1882 fand die erste Probebeleuchtung des Sitzungssaales im Rathaus,
dem heutigen Haus der Patriotischen Gesellschaft, statt. Den Lärm und die
Erschütterungen, denn die im Keller untergebrachten Gasmotoren verursachten
und die in den USA als “silent Otto” bekannt waren, führte dazu, sie in den 250 m
entfernten Börsenkeller zu verlegen. Die Überbrückung der Distanz zwischen
Rathaus und Börse führte zur ersten Freileitung in Hamburg.
Am 8. Dez. 1882 war es dann soweit.
Die erste öffentliche Straßenbeleuchtung mit 16 Bogenlampen, deren Lichtstärke
1000 Normalkerzen betrug, 14 auf dem Rathhausmarkt und 2 am Börsengebäude,
ging in Hamburg in Betrieb. Aufgeteilt in 2 Stromkreise von je 8 Lampen
a 8 Ampere und 50 Volt. Die Gleichstrom-Bogenlampen arbeiteten nach dem
Prinzip tschechischen Technikers Frantisek Krizik (*1847 - †1941) und Ludwig
Gabriel Piette (*1851 - †1918), dass eine einfache Regulierung des Lichtbogen
ohne Zuhilfenahme eines Uhrwerks oder dergleichen, ermöglichte. Das
Kaiserliche Patentamt Berlin erteilte ihnen hierfür am 7. Apr. 1880 das Patent mit
der Nr. 16297. Sigmund Schuckert erkannte die Vorteile der Erfindung und
sicherte sich die alleinigen Ausführungsrechte für Deutschland .
Die Bogenlampen befanden sich auf 8 m hohen niederlegbaren eisernen Ständern
mit hölzernen Auslegern.
1882
** Heinrich Hütter - Gründer der noch heute
bestehenden gleichnamigen Aufzugsfirma in
Glinde bei Hamburg. Übernommen von Schmidt
Aufzüge Medebach GmbH.