Zeittafel 1897 bis 1899
Walther Nernst (*1864 - †1941), deutscher Physiker und
Chemiker, konstruierte eine Lampe, die kein Vakuum benötigte,
d.h. sie benötigte keinen Glaskolben. Das Prinzip beruhte auf
der elektrolytischen Leitung von seltenen Erden. Ein
Magnesiumstab, im kalten Zustand nicht leitend, wird mit einer
Heizspirale erwärmt. Ab einer bestimmten Temperatur fließt
nun ein Strom hindurch und der Stab erwärmt sich weiter, bis er
bei etwa 1600
o
C, ein tageslichtähnliches Licht abstrahlt. Die
benötigte Leistung reduzierte sich um 1/3 gegenüber der
Glühlampe und lag bei 2 W/HK. Hierfür wurde Nernst, am 6. Juli
1897 vom Kaiserlichen Patentamt, ein Patent mit der Nr. 104872 ausgestellt.
Carl Auer Freiherr von Welsbach gelingt es, einen Glühfaden aus Osmium
(1898 - Pat. Nr. 16133, Schweizerische Eidgenossenschaft) herzustellen. Das
Problem ist, das Osmium bei Kälte ein sprödes, stoßempfindliches Metall ist und
sehr leicht bricht. Bei Erwärmung wird es weich. Wenn der Glühfaden durch
Bewegung der Lampe mit dem Glaskolben in Berührung kommt, kann dieser
platzten. Um dies zu verhindern, waren im Glaskolben zusätzliche Halterungen
für den Glühfaden angebracht. Die Betriebsspannung betrug zwischen 40 und 80
Volt. Die Brennstunden der Osmiumlampen (1899 - Pat. Nr. 20050,
Schweizerische Eidgenossenschaft) lagen bei 1000 Std. und einem Verbrauch von
1,5 W/HK.
Erst ab 1902 konnte sie fabrikmäßig hergestellt werden.
1897
1899
Osmium-Lampe mit Lichtstrahlungskurve
und Anzeige in der “Zeitschrift für
Elektrotechnik”, Wien 1905