Hamburger Beleuchtung 1787
Jonas Ludwig von Heß (*1756 - †1823) beschreibt 1787 in „Hamburg
topographisch, politisch und historisch“
[166]
die Gassenbeleuchtung wie folgt:
„Eilfter Abschnitt
Erleuchtung der Gassen.
Zur Paßirung der Gassen bei Nachtzeit sind an vielen Winkeln derselben, auch
sonst an den Seiten der Gebäude
Leuchten
angebracht, die auf 7 Fuß hohen Pfälen bevestigt sind, und deren Stadt jetzt 1473
hat, die jährlich vermehrt werden. Hiezu gehören die Privatlaternen nicht, die
einige Einwohner zu ihren Gerbrauch oben an beiden Seiten ihrer Hausthüren
angehängt oder geheftet haben. Die Leuchten an sich haben die Form umgedrehter
abgekürzter Pyramiden, bestehend aus drei Glasscheiben, in breiten blechernen
Ramen eingefaßt, welche einen großen Theil des blassen Scheins, der in dem
dreieckigten Glashäuschen leuchtenden und mit Rüb- oder Leinöl, in dem ein
neundrätiges Cattungarn brennet, genährten Lampe auffangen. Die Ordnung, nach
welcher sie gestellt sind, kann wegen ihrer unregelmäßigen Entfernung aus
einander nicht wol beschrieben werden.
Anmerkung. Diese öffentlichen Leuchten anzuzünden, im Feuer zu erhalten und
sonst zu versehen, sind 64 Leute bestellt. Ihrer 48 zünden sie an, 8 füllen und
reinigen und 8 stochern sie nach, (diese lezten nennt das Volk Nahstoackers.) Die
Perioden ihrer Anzündung sind nach einem besonders dazu verfertigten Mond-
scheincalender bestimmt, und bei umwolktem Himmel bleiben die Gassen dunkel,
wenn dem Calender zufolge, das Mondlicht statt der Laternen dienen soll.“
1787
Im Brennkalender von 1787 sind die Zeiten,
in denen die Laternen angezündet und gelöscht
werden müssen, genau beschrieben.